Die EU sollte vor allem eines bringen, einen vereinheitlichten Markt. Doch besonders im Internet ist das noch lange nicht der Fall. Viele Hersteller und Verkäufer bieten jedoch ihre Waren nur auf den lokalen Märkten an. Teil mit erheblichen Preisunterschieden weil auch das Lohnniveau und/oder die Konkurrenzsituation anders ist. Stark betroffen sind Produkte mit sehr hohen Margen. So kostet z.B. eine HP Druckerpatrone in Deutschland fast das Doppelte als in Ungarn.

Um den Deutschen Markt nicht kaputt zu machen weigern sich die Händler an deutsche oder österreichische Adressen zu liefern. Teilweise kommt es sogar vor, dass Hersteller den Wiederverkäufern vertraglich verbieten Handelsware in bestimmte Länder zu liefern.

Die EU Kommission hat es sich nun zum Ziel gesetzt, diese Unsitte zu beenden. Per EU-Richtlinie sollen Online-Händler gezwungen werden zum gleichen Preis in alle 27 EU Staaten zu liefern. Da hochpreisige Produkte in den neuen EU-Mitgliedsländern kaum zu verkaufen sind, wenn sie noch teurer werden, ist damit zu rechnen, dass nach Inkrafttreten dieser Richtlinie Konsumenten aus den „alten“ Ländern beim Online Kauf im europäischen Ausland große Ersparnisse machen können. Mit verstärktem Widerstand von Großkonzernen und deren Lobbyisten ist allerdings noch zu rechnen.